29.03.2021 – 11:00

Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt

Globus-Gruppe hebt Tierschutzstandards in der Hühnermast


















Berlin / St. Wendel (ots)

Die Globus SB-Warenhaus Holding hat sich der Europäischen Masthuhn-Initiative angeschlossen und wird ihre Tierschutzstandards für Hühner in der Mast anheben. Vorausgegangen waren Gespräche mit der Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt. Diese hat die Initiative gemeinsam mit 29 weiteren Tierschutzorganisationen ins Leben gerufen, um die größten Missstände in der Hühnermast anzugehen. Das Familienunternehmen wird die Kriterien der Initiative bis spätestens 2026 für seine 47 SB-Warenhäuser in Deutschland umsetzen.

Die Kriterien der Europäischen Masthuhn-Initiative zielen vor allem darauf ab, die Qualzucht der Hühner zu beenden. Geringere Besatzdichten, tierfreundlichere Ställe und weniger qualvolle Schlachtmethoden lindern zudem die Leiden der Tiere in Stall und Schlachthof.

Globus war eines der ersten Unternehmen in Deutschland, das Hühnereier aus Käfighaltung aus seinem Sortiment verbannte. Im deutschen Lebensmitteleinzelhandel gehört Globus nun ein weiteres Mal zu den Vorreitern.

„Wir begreifen die Erhöhung der Tierschutzstandards als Teil unserer Verantwortung für Mensch, Natur und Unternehmen und möchten bei unseren Eigenmarken mit positivem Beispiel im Handel vorangehen“, so Jochen Baab, Sprecher der Geschäftsführung Globus SB-Warenhaus.

Mahi Klosterhalfen, Präsident der Albert Schweitzer Stiftung, freut sich über die Entscheidung von Globus: „Die gesetzlichen Vorgaben für die landwirtschaftliche Tierhaltung sind unzureichend. Deshalb ist es wichtig, dass Unternehmen wie Globus die Initiative ergreifen und Verantwortung übernehmen. 82 % aller 2020 in Deutschland geschlachteten Landtiere waren Hühner. Das sind jährlich mehr als 620 Millionen Tiere. Gemeinsam können wir deren Lebensbedingungen nachhaltig verändern. Dabei hilft das Vorbild von Globus und anderen. Wir erwarten, dass weitere Unternehmen ihm folgen werden.“

Einordnung in die aktuelle Entwicklung

Anfang des Monats haben mehrere Einzelhändler bekannt gegeben, 20 % ihres Hühner- und Putenfleischsortiments bis zum Jahr 2026 auf die Stufen 3 und 4 der sogenannten Haltungsform-Kennzeichnung anzuheben. Der Schritt von Globus geht sehr viel weiter, denn Globus hebt im gesamten Eigenmarken-Sortiment seine Standards an. Damit ist Globus der zweite Lebensmitteleinzelhändler, der sich der Europäischen Masthuhn-Initiative anschließt.

„Wichtig ist jetzt, dass der gesamte Lebensmitteleinzelhandel aktiv wird und sich auf den Weg macht, die Kriterien der Masthuhn-Initiative umzusetzen. In Frankreich ist das schon der Fall“, kommentiert Klosterhalfen.

Hühnermast: gesetzliche Vorgaben reichen nicht aus

Die Hühner, die üblicherweise für die Mast gezüchtet werden, wachsen so schnell und massiv, dass Knochen und Organe nicht hinterherkommen. Sie können sich oft nur schwer auf den Beinen halten und leiden unter Schmerzen, Organversagen und Brüchen. Die Europäische Masthuhn-Initiative schreibt langsamer wachsende Rassen und Zuchtlinien vor – im Gegensatz zu anderen „Tierwohl“-Initiativen. Sie verbietet auch das Kopfüberhängen für die Betäubung vor der Schlachtung, das enormen Stress verursacht. Weitere Kriterien regulieren die Besatzdichte und die Ausstattung der Ställe. Die Einhaltung der Standards wird durch unabhängige Dritte kontrolliert werden.

Zu den mehr als 400 Unternehmen aus Europa und den USA, die sich bislang verpflichtet haben, ihre Tierschutzstandards entsprechend der Initiative anzuheben, gehören Konzerne wie Nestlé und Unilever, Top-Caterer wie Sodexo, Hersteller wie die Rügenwalder Mühle und Restaurantketten wie Ikea, Domino’s und Kentucky Fried Chicken.

Links

-  Link zur Selbstverpflichtung von Globus: https://www.globus.de/sortiment/gefluegel.php
-  Mehr über die Europäische Masthuhn-Initiative: https://www.masthuhn-initiative.de 

Die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt

Die Albert Schweitzer Stiftung setzt sich gegen Massentierhaltung und für die vegane Lebensweise ein. Dafür nutzt sie juristische Mittel und wirkt auf wichtige Akteure aus Wirtschaft und Politik ein, um Tierschutzstandards zu erhöhen, den Verbrauch von Tierprodukten zu reduzieren und das pflanzliche Lebensmittelangebot zu verbessern. Interessierten bietet sie fundierte Informationen und zeigt Alternativen auf. Mehr erfahren Sie auf https://albert-schweitzer-stiftung.de.

Pressekontakt:

Diana von Webel
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